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NUMiD | Das Projekt


Was ist NUMiD? Der deutschlandweite Forschungs- und Digitalisierungsverbund NUMiD ('Netzwerk universitärer Münzsammlungen in Deutschland') steht für weltweit einmalige, innovative Grundlagen- und Spitzenforschung im Bereich der universitären Numismatik. Insgesamt 34 Universitäten (mit 42 universitären Münzsammlungen) arbeiten gemeinsam mit dem Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin als außeruniversitärem Partner am Forschungs- und Digitalisierungsprojekt [NUMiD] Geschichte prägen / Werte bewahren. Das Vorhaben fragt in dreifacher Hinsicht danach, wie über Münzen Geschichte geprägt und Werte bewahrt werden: die Frage bezieht sich erstens auf die Art und Weise, wie Münzen der griechisch-römischen Antike in ihrer Doppelfunktion als Geld und Kommunikationsmedium Geschichte geprägt und Werte bewahrt haben; zweitens darauf, wie universitäre Kollektionen über ihre neuzeitliche Sammlungsgeschichte hinweg an und mit ihren numismatischen Beständen in Forschung, Lehre und Öffentlichkeitsarbeit Geschichte prägen und Werte bewahren konnten; und sie nimmt drittens die aktuellen Herausforderungen in den Blick, heute und in Zukunft mit richtungsweisenden Modellen datenbankgestützter Grundlagendokumentation, innovativer Lehre und zielgerichteter Öffentlichkeitsarbeit Geschichte zu prägen und Werte zu bewahren. 

Was bewirkt NUMiD? Das Vorhaben schafft erstmals in der Geschichte der universitären Münzsammlungen in Deutschland eine gemeinsame, gemeinsam genutzte und nachhaltig nutzbare Wissensbasis für sammlungsbezogene numismatische Forschung, Lehre und Verwertung. So wird ein Modell für die Zukunft der universitären Münzsammlungen in Deutschland etabliert, das den beteiligten Einrichtungen auch in Zeiten eines tiefgreifenden Wandels der Universitätslandschaft ermöglicht, Geschichtsbilder zu prägen und kulturelle Werte zu bewahren. Durch sein einmaliges Gesamtkonzept bietet das Vorhaben ideale Voraussetzungen, eine neue Ära der Forschung und Lehre an und mit den universitären Münzsammlungen in Deutschland einzuläuten, die einzelnen Sammlungen in ihrer nationalen wie internationalen Bedeutung nachhaltig zu stärken und der universitären Numismatik in Deutschland über die wissenschaftlichen Ergebnisse des Vorhabens wertvolle Impulse zu verleihen. Das Projekt stärkt dauerhaft die Numismatik als bedeutende historische Grundwissenschaft innerhalb der deutschen Universitätslandschaft und unterstützt sie in ihrer Rolle als wichtige Hüter unseres kulturellen Erbes.

Was erforscht NUMiD? Über das Scharnier der Sammlungsbestände führt das Gesamtprojekt antike numismatische und neuzeitliche wissenschafts- wie provenienzgeschichtliche Forschung einerseits mit der Entwicklung und Etablierung eines zukunftsweisenden Forschungs-, Lehr- und Verwertungskonzeptes andererseits zusammen. Die drei zentralen Forschungsfragen des Vorhabens werden unter Leitung der Universitäten Düsseldorf, Erfurt/Gotha und Frankfurt in drei Teilprojekten als eigenständige, unter dem Dach des Gesamtprojekts stets aufeinander bezogene und einander komplementär ergänzende wissenschaftliche Arbeitsziele entwickelt und untersucht. Die Universität Düsseldorf etabliert in enger Zusammenarbeit mit dem außeruniversitären Projektpartner und den beteiligten universitären Sammlungen ein "Modell für die Zukunft der universitären Münzsammlungen in Deutschland"; im Forschungszentrum Gotha der Universität Erfurt wird die "Geschichte der universitären Münzsammlungen in Deutschland" untersucht; und die Universität Frankfurt widmet sich den "Münzen als Medien antiker Geschichts- und Identitätskonstruktion". 

Was leistet NUMiD? NUMiD unterstützt deutschlandweit universitäre Münzsammlungen in der grundlagenwissenschaftlichen Aufarbeitung ihrer Bestände, der digitalen Präsentation und der Verwertung für Forschung und Lehre. Das Vorhaben ist dabei von der Grundidee geleitet, dass die universitären Münzsammlungen am meisten von einer digitalen Erfassung ihrer Bestände mit Hilfe einer Datenbanklösung profitieren, die speziell auf die Bedürfnisse des numismatischen Materials ausgelegt ist, die einen gemeinsamen Pool an Normdaten verwendet und die es den einzelnen Sammlungen ermöglicht, ihre Objekte in eigenen Digitalen Kabinetten zu präsentieren, zugleich aber auch über geeignete Schnittstellen in andere Portale einzuspeisen (etwa universitätsinterne Datenbanken oder auch in die großen numismatischen Spezialportale). Um dieses Ziel zu erreichen, stellt das Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin (als außeruniversitärer Projektpartner) den beteiligten Universitäten, die dies wünschen, eine Datenbanklösung bereit, die mit den aktuellsten Möglichkeiten numismatischer Dokumentation und Präsentation arbeitet (drei Sammlungen des Verbunds nutzen alternative Digitalisierungskonzepte, wird werden derzeit geeignete Schnittstellen für die digitale Vernetzung entwickelt). Das NUMiD-Datenbanksystem ist speziell für die Arbeit mit numismatischen Zeugnissen ausgelegt und nutzt einen gemeinsamen Pool an Normdaten, der für das Verbundprojekt vom außeruniversitären Projektpartner verwaltet wird und nach Bedarf gezielt erweitert werden kann. Der Verbund übernimmt die Kosten für die Einrichtung des Systems auf lokaler Ebene, bietet ein umfangreiches Beratungsangebot sowie technisch-inhaltliche Unterstützung an und fördert die Sammlungen in gewissem Rahmen auch durch die Übernahme von Kosten etwa für studentische Hilfskräfte. Die Unterstützung durch NUMiD ist für die beteiligten Sammlungen kostenfrei. 

Wo steht NUMiD aktuell? In Düsseldorf, Erfurt/Gotha und Frankfurt/M sind im April 2017 die Forschungsvorhaben der drei Teilprojekte angelaufen; der Auftaktworkshop fand am 20. Mai 2017 in Berlin statt. Eine ganze Reihe universitärer Sammlungen innerhalb des Verbunds hat inzwischen mit der Digitalisierung ihrer Bestände mit dem NUMiD-System begonnen; es sind dies (Stand 23. März 2022) die universitären Münzsammlungen in Augsburg, Bochum, Braunschweig, Düsseldorf, Eichstätt, Erlangen-Nürnberg [2 Sammlungen], Frankfurt am Main [2 Sammlungen], Freiberg, Freiburg [2 Sammlungen], Gießen, Greifswald [3 Sammlungen], Halle, Heidelberg, Kiel [2 Sammlungen], Köln [2 Sammlungen], Konstanz, Mainz, Marburg, Münster, Passau, Regensburg, Rostock, Stuttgart, Trier, Tübingen [Klass. Archäologie und Forschungsstelle Islamische Numismatik] und Würzburg. Die für die Digitalisierung nötigen Fotokampagnen wurden in vielen Fällen unter Einsatz der verbundseigenen mobilen Reprostation für digitale Münzfotografie durchgeführt (der aktuelle Stand kann unter dem Menüpunkt 'Verbund' eingesehen werden). Die Entwicklung des 'responsive design' der NUMiD-Seiten ist inzwischen abgeschlossen: Hiermit reagieren die Digitalen Münzkabinette automatisch an die Anforderungen unterschiedlicher Endgeräte (PCs, Smartphones, Tablets etc.). Zudem wurde eine interaktive Karte zur Darstellung der Präge- und Fundorte entwickelt. Als erste universitäre Münzsammlung hat die Universität Freiburg einen Internetauftritt dieser neuen Generation erhalten. Inzwischen sind Augsburg, Bochum, Braunschweig, Eichstätt, Erlangen-Nürnberg [2 Sammlungen], Frankfurt am Main [2 Sammlungen], Freiberg in Sachsen, Freiburg, Greifswald [2 Sammlungen], Halle, Kiel [2 Sammlungen], Konstanz, Mainz, Mannheim, Marburg, Passau, Rostock, Tübingen [Klass. Archäologie & Islam. Numismatik] und Würzburg mit einem Digitalen Münzkbinett online. Auch die Kataloge der ersten Generation in Düsseldorf, Heidelberg und Münster sind inzwischen umgestellt (alle Seiten sind per Klick auf die Vorschaubilder erreichbar).

 Das Digitale Münzkabinett der Ruhr-Universität Bochum  Das Digitale Münzkabinett der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg   Die Website des Münzkabinetts des Archäologischen Instituts der Georg-August-Universität Göttingen     Die Website der Münzsammlung am Institut für Altertumskunde der Universität zu Köln  Die Website der Münzsammlung der Universitätsbibliothek Leipzig  Digitales Münzkabinett der Universität Rostock      

Inzwischen ist auch das Zentrale Verbundportal unter numid.online eingerichtet, über das Bestandsabfragen und Recherchen durch alle lokalen Kataloge unternommen werden können; einen ersten spielerischen Eindruck der Möglichkeiten, die durch die virtuelle Bestandszusammenführung geschaffen werden, bietet die Seite visualize.numid.online. Die Seite numid-verbund.de bleibt bestehen und dient der Information über das Projekt.

Wie geht's weiter? Die Einrichtung der NUMiD-Systeme auf lokaler Ebene ist weiter in Arbeit. Die Funktionalitäten des Datenbanksystems werden permanent auch auf konkrete Anregungen von den Verbundpartnern hin weiterentwickelt. Sämtliche Neuerungen werden den beteiligten Sammlungen unmittelbar und kostenlos zur Verfügung stehen. 

Wo liegt der Mehrwert? Mit dem Verbund haben die deutschen Universitätssammlungen erstmals die Chance, im Bereich der Dokumentation und Präsentation ihrer numismatischen Sammlungsobjekte koordiniert vorzugehen und für alle beteiligten Sammlungen ein System einzuführen, das sich auf dem höchsten technischen Niveau befindet, den einzelnen Sammlungen eine umfassende Flexibilität gewährt, die Präsentation ihrer Bestände auf einem eigenen lokalen Portal ermöglicht und zugleich eine gemeinsame Präsentation der universitären Bestände in Deutschland (insgesamt ca. 300.000 Objekte) erlaubt. Die Sichtbarkeit der universitären Münzsammlungen in Deutschland wird sich damit deutlich erhöhen, der Mehrwert für Forschung, Lehre und Öffentlichkeitsarbeit liegt auf der Hand. Die Forschungsvorhaben der drei Teilprojekte werden nachhaltige Impulse für weitere Arbeit an und mit den Beständen der universitären Münzsammlungen in Deutschland setzen. 

Wer finanziert NUMiD? Der Forschungs- und Digitalisierungsverbund NUMiD wurde in der Zeit vom 1. April 2017 bis 31. März 2021 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Förderlinie "Vernetzen – Erschließen – Forschen. Allianz für universitäre Sammlungen" großzügig gefördert. Die Verantwortung für die Pflege der Bestände liegt indes auch innerhalb des NUMiD-Verbunds grundsätzlich bei den einzelnen Sammlungen, die erhebliche Eigenleistungen personeller und finanzieller Art aufbringen, um Ihre Sammlungsbestände zu erfassen und zu erforschen, sie in der universitären Lehre zu nutzen und für die Geschichtsvermittlung gegenüber einer breiteren Öffentlichkeit einzusetzen. 

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung

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